Wie schlecht kann ein Tag nur anfangen!? Nachdem unsere benachbarten Päckchenlieger uns den Weg aus der Lücke frei gemacht hatten wollten wir auch endlich aufbrechen. Schließlich war es schon 09:30 und wir wollten einfach nur weg aus Hanö. Die Nacht war unruhig weil der auffrischende Nordwestwind für reichlich Schwell im Hafen sorgte. Mitten in der Nacht bin ich noch raus und habe unsere Leinen kontrolliert. Schließlich zerrte ja nicht nur unsere Ratzfatz daran, sondern auch die beiden Boote, welche sich wiederum an uns festgemacht hatten. Jedenfalls hatten wir die Nacht schadlos überstanden und jetzt sollte es losgehen. Im engen Hafenbecken stand immer noch eine Welle und das Schraubenwasser der ausfahrenden Passagierfähre sorgte für zusätzliche Strömung. Unsere Ratzfatz lag derweil quer zum Wind und Strom und trieb ziemlich schnell dorthin wo die anderen Boote lagen. 13 Meter Boot in einer Lücke von nicht viel mehr als 15 Meter auf der Stelle zu drehen ist im Normalfall unter Zuhilfenahme von Bugstrahlruder und Ausnutzung des Radeffektes vom Propeller kein großes Problem. Versucht man jedoch bei Wind und Strom das Boot auf engen Raum durch den Wind und gegen die Strömung zu drücken wird es schwierig bis unmöglich. Meine Versuche irgendwie aus der brenzligen Situation ohne Schaden zu verursachen herauszukommen sorgten mittlerweile für größte Aufregung bei den anderen Bootseignern die uns mehrfach abhalten mussten um nicht in deren Boote hinein zu krachen. In wirklich aller letzter Sekunde haben wir es dann geschafft schadlos die Ratzfatz aus der brenzligen Situation frei zu bekommen. Es war mein Fehler! Ich hätte mit dem Ablegen warten sollen bis die Fähre den Hafen verlassen hat, dann wäre alles wie immer gewesen. Aber aus solchen Situationen lernt man auch nach über 25 Jahren auf dem Wasser immer noch dazu. Nachdem wir dann den Hafen verlassen hatten, mussten wir entscheiden wohin die Reise denn heute gehen soll. Spontan fiel dann die Entscheidung für die ca. 13 Seemeilen entfernte Insel Tjärö. Sollte es da zu voll sein, dann würden wir erst einmal in der Nähe den Anker werfen. Nach nur zweieinhalb Stunden Fahrt hatten wir dann Tjäro erreicht und konnten an einem wunderbaren Liegeplatz in dieser Idyllischen Landschaft festmachen.
Ahoi von der Ratzfatz