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02.06.2017

Haapsalu- Tallinn- Haapsalu

Wie bereits erwähnt hält uns das Wetter bis mindestens Samstag in Haapsalu fest. Also stellte sich die Frage: Was machen wir weitere 2-3 Tage in Haapsalu? Schließlich hatten wir schon sämtliche Sehenswürdigkeiten auf unserer Liste abgeharkt und so entstand die Idee Tallinn auf dem Landweg und nicht mit dem Boot über die Ostsee anzusteuern. Vorteil: Wir verlieren durch die Schlechtwetterperiode keine weiteren Tage und können dann von Haapsalu über Dirhami die finnische Schärenküste direkt ansteuern. Schnell war ein Hotel in  Altstadtnähe von Tallinn gebucht und wir saßen in einem Taxi, welches uns zum Busbahnhof chauffierte. Am Busbahnhof angekommen wurden wir von einem mitreisenden älteren estnischen Herren angesprochen.  Die Konversation war sehr einseitig, der gute Mann sprach kein Englisch und wir kein Estnisch. Das störte dem mitteilungsbedürftigen Gesellen aber herzlich wenig und so haben wir uns zumindest bemüht seinen Erzählungen zu folgen und höflich zustimmend genickt. Höhepunkt unserer Unterhaltung war, dass wir gemeinsam mit dem Herren mehrmals in deutsch laut von eins bis zehn ( 1-6 konnte er bereits, die 7,8,9,und 10 wollte er lernen) gezählt haben. Andere Mitreisende, welche ebenfalls auf den Bus warteten haben uns drei wahrscheinlich für vollkommen Plem-Plem gehalten. Zumindest deuteten Ihre Blicke darauf hin.  Mit dem Bus ging es dann ins etwa 100 km entfernte Tallinn und direkt in die sehenswerte Altstadt.  Am späten Nachmittag sind wir dann lediglich bewaffnet mit Zahnbürste und Zahnpasta ins „Radison Blue“ eingezogen und haben als erstes die Cocktailbar belagert. Abends hat es uns noch einmal in die nahe gelegene Altstadt gezogen. Jetzt war es hier deutlich entspannter als einige Stunden zuvor,  tausende von Kreuzfahrern hatten das Feld geräumt und saßen wahrscheinlich auf ihren Traumschiffen beim Abendbuffet. Allein bei dem Gedanken stellte sich auch bei uns ein Hungergefühl ein und so entschieden wir uns in die Mittelalterlichen Gemäuer des „Pfeffersack’s“ einzukehren um unsere Gelüste zu befriedigen.  Während  wir unser wahrlich opulentes Mahl verspeisten, wurden wir Augenzeugen einer dramatischen Auseinandersetzung. Zwei trunkene Landsleute kämpften zuerst mit Fäusten und später mit Hieb- und Stichwaffen um die Gunst einer hübschen Jungfrau. Nachdem die Sache geklärt und die beiden Rivalen sich befriedet hatten, kehrte wieder Ruhe ein und es floss noch reichlich von dem süffigen Gerstensaft. Nach erreichter Bettschwere machten wir uns auf den Heimweg ins Hotel. Dort angekommen verzogen wir uns gleich in unsere Gemächer und ließen den Tag ausklingen.  Am anderen Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück mit unserem Luxusliner zurück nach Haapsalu. Im Hafen angekommen empfing uns am Steg ein stürmisch kalter NW-Wind. 7°C bei 7-8Bft und zwei fast durchgescheuerte Festmacher sorgten unverzüglich am ganzen Körper für Gänsehaut. Bleibt zu hoffen, dass zumindest der Wind bis morgen ein wenig abnimmt und wir unser nächstes Etappenziel ansteuern können.

…mit dem Bus geht es über Leningrad nach Tallinn 😉
…nicht mehr der Jüngste aber dafür Tip-Top in Schuss
…Busfahrer
..auf geht’s in die Altstadt von Tallin durch das Viru Stadttor
… gemeinsam mit tausenden Japanern
…machen wir Tallinn unsicher
In Tallinn finden bei unseren Besuch die „Old Town Days“ statt
…bei so viel Fröhlichkeit
…und netten Estinnen
…mussten wir einfach zugreifen!
St. Alexander Nevsky Cathedrale
… und von innen
..über den Dächern von Tallinn
Marktplatz in der Altstadt
Domkirche Sankt Maria die Jungfrau
Eingang in die St. Katharinenpassage
Heiliggeistkirche
Eppinger Turm
der „Pfeffersack“
…echt urig, aber Achtung hier gehen raue Gesellen ein und aus!

…und oft kommt es (wie bei unserem Besuch) zu einem wilden Gemetzel um eine schöne Jungfrau

…und auch die Sau musste dran glauben!
Punkt 00:00  –   Head ööd Tallin, see oli ilus siin!

31.05.17

Haapsalu

Unser Wetterprophet sagt für die nächsten Tage Windgeschwindigkeiten von über 4o Knoten voraus. Bei 8-9 Windstärken in den Finnischen Meerbusen einzufahren, wollen wir uns und nicht antun. Folglich legen wir in Haapsalu unsere erste Zwangspause ein und warten auf Wetterbesserung. Unser bisher ausgesprochen gutes Wetterglück hat uns kurzzeitig verlassen und wir haben heute den ersten wirklichen Regentag zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz haben wir die Bordfahrräder ausgepackt und uns auf Exkursionsfahrt ins ca. 1,5 km entfernte Centrum von Haapsalu aufgemacht. Auch hier gab es einiges zu sehen und erkunden. Die Railway-Station aus dem Jahr 1903 mit dem seinerzeit längsten (214m) überdachten Bahnsteig Europas, das alte Kurhaus, Museen, die Promenade und sicherlich als imposantestes Bauwerk, die im 13ten Jahrhundert gebaute Bischofsburg.  Zurück an Bord haben wir dann vorsorglich den Liegeplatz gewechselt und die „Ratzfatz“ an einem vor Wind und Schwell geschützteren Platz verholt.

… da kommt was auf uns zu. Wir bleiben lieber im Hafen und erkunden Haapsalu!
Alter Bahnhof aus 1903
…mit dem seinerzeit längsten überdachten Bahnsteig in Europa
…und einer alten Russischen Dampflok
Kurhaus von Haapsalu
Ab und an verirrt sich auch schon mal ein Eisbär auf seiner Scholle nach Haapsalu
Die Orthodoxe Kirche „Maria Magdalena“
Das Rathaus
Pavillon an der Promenade
Die Bischhofsburg
… Kindershuttle
…irgendein Springbrunnen
…bei Eueueueue waren wir auch
…denn es musste ein neuer Wasserkocher angeschafft werden

 

30.05.2017

Kuivastu – Haapsalu ca. 29 Seemeilen

Für heute hatten wir uns Haapsalu als Ziel vorgenommen. Bis dahin haben wir eine maximale Fahrzeit von 6 Stunden kalkuliert, was für entsprechende Entspannung am Morgen sorgte und wir uns Zeit lassen konnten.  Das was gestern Nachmittag  zu viel an Wind war, war heute zu wenig! Null – Nada – Niente, es gab aber auch gar nichts an Wind was man hätte in Fahrt umsetzten können. Also war wieder einmal Motoren angesagt. So langsam geht uns die Motorerei tierisch auf den Senkel. Wenn das so weiter geht, haben wir am Ende 75% des Törns unter Maschine bestritten. Der Rest ist schnell erzählt, unterwegs hatten wir bis auf eine Fähre kein weiteres Wasserfahrzeug sichten können, überhaupt haben wir in den letzten Tagen das Gefühl immer alleine auf dem Wasser unterwegs zu sein. Im Zickzack Kurs haben wir uns von Tonne zu Tönnchen und von Insel zu Inselchen gehangelt. Dabei immer schön den Plotter und das Lot im Auge behalten. Die See ist hier oben nicht tief, die meiste Zeit hatten wir keine 5 Meter Wasser unterm Kiel. Von daher ist abkürzen nicht unbedingt empfehlenswert. Dicht unter der Wasseroberfläche lauern tausenden von Rockys nur darauf Bekanntschaft mit unseren Kiel machen zu  dürfen.

…Insel
… Fähre
… Inselchen
…angekommen in Haapsalu

29.05.2017

Kuressaare – Kuivastu  ca. 47 Seemeilen

Um 08:00 ging es in Kuressaare los, eine halbe Stunde später der erste Schreck. Mitten im schmalen aber gut betonnten Fahrwasser sind wir auf Grund gelaufen und die Ratzfatz saß fest! Das Lot zeigte 1,4m Wassertiefe an, was für einen Tiefgang von 1,8m natürlich nicht ausreichend ist. Seltsam nur, dass wir genau diese Stelle bei unserer Einfahrt in den Hafen bereits schon einmal ohne Probleme passiert hatten. Gottseidank war es kein Stein oder harter Kontakt, die Ratzfatz wurde ganz sanft von 5,5 Knoten auf 0,o Knoten abgebremst. Mit ordentlich Rückwärtsschub sind wir nach einigem hin und her wieder frei gekommen und konnten unsere Fahrt fortsetzen. An Segel setzten war mangels Wind in den ersten zwei Stunden nicht zu denken  Erst gegen Mittag frischte es ein wenig auf und wir konnten bei halben Wind wunderbar segeln. Im Verlauf des Nachmittages drehte der Wind dann immer mehr auf Nord und nahm an Stärke zu.  10 Seemeilen vor Kuivastu hatte Aiolos (Windgott) die 6 Bft erreicht und wie sollte es anders sein, kam er mal wieder genau von vorn. Zudem entwickelte sich in der Meerenge zwischen der Insel Muhu und dem Festland eine sehr kabbelige See. Scheußlich kurze uns steile Wellen ließen das Boot mächtig stampfen und wir kamen nur sehr, sehr langsam dem Zielhafen näher. Entschädigung  für die anstrengenden letzten Stunden fanden wir dann in dem Hafen von Kuivastu. Die Anlage wurde 2012 neu errichtet und befindet sich in einem absoluten Bestzustand. Auch wenn hier neben dem Fährschiffverkehr gleich nebenan nicht viel los ist, können wir die gut geschütze Marina nur weiter empfehlen.

… neben uns lagen nur drei Finnische Gastlieger im Hafen
alles Tip-Top gepflegt!
Hafenmeister und Sanitärgebäude
…tolle Sauna und Sanitäreinrichtungen!

28.05.2015

Kuressaare

Wir sind nun vier Wochen unterwegs, haben drei Länder hinter uns gelassen und sind im vierten unterwegs. In unserem Kielwasser liegen bisher 662 Seemeilen. Seit Stralsund haben wir keinen Regen und überwiegend Sonnenschein (wenn auch mitunter kühl) und keine Sturm- oder Starkwindtage gehabt. Das Gefühl für Tag und Zeit schwindet zunehmend, was will man mehr?

Mücken, Elche, Bären, Wölfe und sonstiges Getier soll es hier geben. Erstere haben wir bereits zu tausenden kennen gelernt, Bären und Wölfe müssen wir nicht begegnen. Ein Elch hingegen wäre nicht schlecht! Doch bevor wir uns auf die Pirsch nach Elchen begeben, erkunden wir den Ort.  Wahrzeichen von Kuressaare dem früheren Arensburg ist die direkt am Wasser gelegene mittelalterliche Bischofsburg. Die Burg wurde erstmals 1398 unter dem Namen Schloss Arnsborch urkundlich erwähnt. In Kuressaare fand an diesem Wochenende das Orchideenfest statt. In der Stadt herrschte fröhliche Volksfeststimmung, Musik, Party, Trödel- und Verkaufsstände prägten das Bild. Kuressaarre hat uns außerordentlich gut gefallen, die Menschen sind hier deutlich entspannter und gelassener,   Hektik … Fehlanzeige! Hier muss man sich einfach wohlfühlen.

… vom Boot aus blicken wir direkt auf die Bischofsburg

 

…Rundturm der Bischofsburg
..hier geht’s rein
… große Freilichtbühne im Burginneren
die Riesen „Töll und Piret“ schützten vor langer Zeit die Inselbewohner vor Schaden und halfen den Fischern, die in Gefahr waren.Die Riesen waren warmherzig, fleißig und gerecht wie Insulaner so sind. Die Bewohner von Saaremaa werden Töll und Pirit nie vergessen, wo immer sie sind und Hilfe benötigen!
Die Kurhalle von Kuressaare
… mein Abend ist gerettet!
Nikolaikirche
…Straßenfest überall
…das Rathaus ist es nicht!?
… in den Gassen wird getrödelt
… da setzt man sich doch einfach mal dazu!
… oder genießt ein kühles Bierchen!
… so lässt sich wohnen!
…auch hübsch!
… Möwe Jonathan kommt auch nicht zu kurz!
…Steinreich!

 

27.05.2017

Ventspils – Roomassaare – Kuressaare  ca. 67 Seemeilen

04:00 der Wecker schlägt Alarm und will uns aus den Federn treiben. Nööö… noch ein Stündchen…,ist gerade so schön kuschelig, so unsere gemeinsame Reaktion auf den Weckruf. Also noch einmal umdrehen  und die Ruhe genießen. Punkt fünf war es dann aber soweit, Schnellwäsche, Frühstücken, Anziehen, Ablegen. Mit uns zusammen ist eine Dänische Segelyacht aufgebrochen und uns die die ersten 2o Seemeilen auf unseren Weg nach Estland begleitet. Während wir später die Irbenstrasse zwischen Lettland und Estland querten, zog der Däne weiter unter Land in Richtung Kolka und unsere Wege trennten sich. Die Ostsee war an diesen Morgen spiegelglatt und kein Windhauch zu spüren. Somit war einmal mehr der Diesel gefordert uns anzutreiben. Erst kurz vor unserem Ziel briste es ein wenig auf, sodass wir in Summe neun Motor- und eine Stunde unter Segel ins Logbuch schreiben konnten. Apropos Ziel, durch einen Navigationsfehler, der mir allerdings viel zu spät aufgefallen ist, sind wir anfänglich in Roomassaare eingelaufen. Wir wunderten uns bereits bei der Einfahrt ins betonnte Fahrwasser, da passt doch etwas nicht???? Ich hatte am Abend zuvor noch schnell den Kurs und die Ansteuerung in den Kartenplotter eingegeben und mich später blind auf meine Eingabe verlassen und der Autopilot ist dem ebenso blind bis zur Ansteuerungstonne gefolgt. Nur handelte es sich dabei nicht um die Ansteuerungstonne von Kuressaare. Wie auch immer nun waren wir in Roomassaare gelandet und hatten auch keine Lust mehr meinen Fauxpas auszubügeln und erneut 3 Seemeilen zurück zu legen. Außerdem war der Hafen nicht schlecht und so beschlossen wir uns erst am nächsten Tag nach Kuressaare zu verlegen.

Samstag 27.05.17. Wir verholen uns in unseren eigentlichen Zielhafen. Auf dem Weg dorthin, begegnen uns im engen Fahrwasser die „Polar“ und „Mrs Jones“. Seit der Überfahrt von Polen nach Littauen queren sich unsere Wege regelmäßig. In Kuressaare angekommen steht Oskar der Hafenmeister bereits auf dem Steg und erwartet uns mit einem breiten Grinsen und den Worten „You have a long and hard trip? “  „Yes, it was a very hard trip!“ war mein Kommentar dazu.  Ha-ha-ha,  Oskar wie auch wahrscheinlich die Cew der „Polar“ und „Mrs. Jones“ haben dank unserem  AIS – Signal bereits schon gestern anhand der Schiffsposition unseren Fehler bemerkt und sich gewundert warum die Ratzfatz die Ansteuerung nach Roomassaare wählt. Was soll’s, C . Columbus hat seinerzeit Indien auch nur knapp verfehlt.

…Estland ruft
…nur für kurze Zeit konnte gesegelt werden.
… Roomassaare war unser Kuressaare 🙁
…Hafengebäude
…. und ein Restaurant , eigentlich ist alles da!
…im engen Fahrwasser nach Kuressaare begegnet uns die Polar
…und die Mrs. Jones
… fehler korrigiert, fest in Kuressaare 🙂

 

25.05.2017

Ventspils (Windau)

Entgegen unserer Planung haben wir heute einen Hafentag eingelegt. Schließlich musste noch das ein oder andere am Boot erledigt und eingekauft werden. Außerdem wollten wir nicht ohne bleibende Eindrücke und Erinnerungen Ventspils / Lettland verlassen, bevor es weiter nach Estland geht. Also wurde der Rucksack aufgeschnallt und los ging es vom Hafen aus an den Strand und durch die Dünen. Anschließend haben wir uns die nähere Umgebung angesehen und unsere Einkäufe erledigt. Dabei war auffällig, dass Arm und Reich, Verfall und Moderne oft ganz dicht beieinander liegen.

Ventspils Hafeneinfahrt
… und noch ein übergroßes Eutertier welches die Seefahrer von der Mole aus begrüßt!
Industriehafen
… gepflegter endloser Sandstrand
… leider noch keine Badetemperatur!
… hier müsste mal gestrichen werden!
… eine der vielen schönen Park- und Grünanlagen inmitten der Stadt.
… die Chefin lauscht andächtig dem Künstler.
…. typisches Straßenbild
…der eine mag es rustikal und schlicht!
…sein direkter Nachbar liebt es dagegen etwas moderner!

24.05.2017

Pavilosta – Ventspils  ca. 38 Seemeilen

Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier und somit sind wir auch erst um 10:00 hier weg gekommen. Zur Verabschiedung kam noch der Hafenmeister (deutschsprechend) auf einen Plausch vorbei und wir haben uns mit den Worten „wir kommen auf jeden Fall irgendwann mal wieder“ verabschiedet.  Mit uns hat die SY- Polar ebenfalls mit Ziel Ventspiels den urigen Hafen von Pavilosta verlassen. Kurz nach der Ausfahrt haben wir die Segel gesetzt, mussten aber um halbwegs voran zu kommen, den Motor die ersten Stunden mit niedriger Drehzahl mitlaufen lassen. Nach 4,5 Stunden passierten wir südlich von Ventspils das von der Lettischen Marine gesperrte Seegebiet, welches wir weiträumig umfahren haben. Über Funk lauschten wir schon eine ganze Weile dem Geschehen, konnten jedoch das Sprachwirrwar nicht so richtig deuten. Ich hatte immer irgend etwas mit US-Navy verstanden und machte mir noch einen Spaß daraus. War aber kein Spaß,  vor Anker lag der Versorger „Button“ und zwischen Land und der „Button“ pendelten Landungsboote hin und her. Donald’s Truppen üben anscheinend den Landfall vor Ventspils.  Wie auch immer, um 16:15 hatten wir es geschafft. Der freundliche Hafenmeister wartete bereits auf dem Steg um unsere Vorleinen entgegen zu nehmen. Nachdem an Bord alles soweit klariert, wir frisch geduscht (neue Sanitäranlagen in einem Top Zustand) und gestriegelt waren, ging es via Taxi in die Stadt. Von einem lieben Kollegen (Danke für den Tipp, Tobi) wurde uns eine Lokalität („Cafe Skroderkrogs“ in der Skroderu iela 6) empfohlen, welche wir unbedingt mitnehmen wollten. Fazit: Absolute Spitzenküche zu einem für unsere Verhältnisse unschlagbaren Preis!!! Mit Getränken, Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise und 2 Taxifahrten inkl. Sightseeing hat uns der ganze Spaß zusammen keine 35 Euro gekostet. Schöner hätte der Abend nicht ausklingen können.

…der Hafenmeister erwartet uns bereits!
…fest in Ventspils (Windau)
….eine von 26 Kuhkunstwerken, welche hier überall in der Stadt verteilt sind
…wer in Ventspils anlandet sollte hier….
…einmal…
… bei hübscher Athmosphäre….
…gespeist haben!
…unser bisheriger Törnverlauf

23.05.2017

Liepaja – Pavilosta ca. 26 Seemeilen

04:00 Lautstarkes Diskussionsgebrabbel stört meinen Schönheitsschlaf. Ulli pennt wie ein Stein und bekommt nichts mit. Ich stecke meinen Kopf aus dem Niedergang um zu gucken was da los ist. Keine 3 Meter hinter dem Boot sitzen zwei ältere Herren in Tarnanzügen und stellen den Fischen nach. Dabei wird anscheinend lautstark über die wohl beste Köderauswahl und Fangtechnik gefachsimpelt. Meine Fresse…., ich bin hundemüde und will pennen!! Da ich die Diskussion ja nicht so einfach abstellen kann, dichte ich meine Gehörgange mit reichlich Ohropax ab, was vorerst einmal für eine akzeptable Hintergrundbeschallung sorgt. Leider hält der Frieden nur eine Stunde an. Punkt 05:00 erwachen auch die örtlichen Verkehrsbetriebe wieder und geben mir den Rest. Ulli aufstehen, wir müssen hier weg.!!Keine Stunde später sind wir ablegefertig und verlassen Liepaja mit Ziel Pavilosta.  Fünf Stunden später laufen wir bereits in Pavilosta ein. Schön hier, eine Ruheoase wie aus dem Bilderbuch und noch sind wir die einzigen Gastlieger an dem Steg.

Idylle pur
…einfach nur schön hier!
…dem Hafenmeister sein Office
…das örtliche Fischereimuseum
… hübsche Lokalität, aber leider noch geschlossen 🙁

 

22.05.2017

Klaipeda – Liepaja ca. 53 Seemeilen

Letze Nacht haben wir beide schlecht geschlafen, ob es an der Zeitumstellung und der schon deutlich längeren Tageshelligkeit (irgendwann um 23:00 dämmerte es dann) liegt, wer weiß das schon.  Wie auch immer, jedenfalls sind wir gegen 09:00 los und um 18:30 in Liepaja angekommen. Während der Überfahrt hierher ist nicht viel Spannendes passiert. Gemütliches Segeln bei 2-4 Bft. aus nordwestlicher Richtung. In Liepaja liegen wir zentrumsnah an einer Betonpier. Auch wenn die beiden Hafenmeister sehr nett und zuvorkommend waren, überzeugt uns der Liegeplatz und das Umfeld wenig. Auch ein sehr kurzer spät abendlicher Stadtrundgang kann unseren ersten Eindruck nichts entgegensetzten. Irgendwie springt in Liepaja der Funke zu uns nicht herüber. Hinzu kommt der von der nahe liegenden (50 Meter) Brücke und Hauptverkehrsstraße verursachte Verkehrslärm. Im Minutentakt fahren hier die Straßenbahnen bis spät in die Nacht. Dem Anschein nach handelt es sich dabei noch um Relikte aus sozialistischen Zeiten. Entsprechend groß war dann auch der Geräuschpegel dieser Oldtimer. Auch auf die Gefahr hin, Liepaja unrecht zu tun, beschließen wir kurzer Hand morgen früh weiterzufahren.

Zentrumsnaher Liegeplatz
… viel mehr haben wir von Liepaja nicht gesehen

…an Schlaf war dabei nicht zu denken!