Autor: SY-Ratzfatz

Unser Urlaub neigt sich so langsam dem Ende zu. Es waren fantastische sechs Wochen mit vielen traumhaften Sonnenauf- und Untergängen, wenig Regentage, viele windarme und ebenso viele windreiche Tage. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Zeit konnten wir uns treiben lassen und mussten nicht von einem zum anderen Spot hetzen. In den nächsten Tagen werden wir von Kühlungsborn aus unseren Heimathafen auf Fehmarn anlaufen und uns so langsam auf das Saisonende vorbereiten und die Ratzfatz winterfertig machen. Mit Abschluss dieser Reise hat unsere Ratzfatz in der Saison 2024 ca. 1000 Seemeilen in Ihrem Kielwasser zurück gelassen und ist in 42 Häfen eingelaufen.

Ahoi von der Ratzfatz

 

 

 

Südwestwind ist angesagt und somit wird es heute  zumindest die ersten 35 bis 40  Seemeilen ein schöner Amwindkurs werden. Später soll der Wind auf Süd drehen und abnehmen sodass wir die letzten  Meilen wahrscheinlich unter Maschine machen müssen.

Ahoi von der Ratzfatz

 

 

Nachdem wir gestern von Schweden aus nach Rügen gesegelt und gut in Barhöft angekommen sind, ist für heute ein Tag Segelpause angesagt. Wandertag steht auf unserem Tagesprogramm bevor es morgen auch schon wieder weiter geht. Entweder wird unser nächster Zielhafen Warnemünde (ca. 48sm) oder Kühlungsborn (ca. 58 sm)  werden. Schauen wir mal wie es so läuft.

Ahoi von der Ratzfatz

 

Wir sind mittlerweile wieder in Deutschland angekommen. Von Karlskrona aus  sind wir am 13.08 quer über die Hanö- Bucht ins ca. 58 Seemeilen entfernte Simrishamn zurück gesegelt. Bornholm hat irgendwie nicht sein sollen. Nach 2 sehr Windreichen Tagen haben wir dann Simrishamn verlassen und wurden direkt nach der Hafenausfahrt von einer ungewöhnlich hohen See in Empfang genommen. Die Hanöbucht wird aufgrund Ihrer besonderen Topographie nicht umsonst die Biskaya der Ostsee genannt. Bei  Ost- bis Südostwind ab Stärke 6 Bft.  läuft die Welle über die gesamte Ostsee vom Baltikum an und erreicht aufgrund des rasch ansteigenden Westufers in der Hänobucht beträchtliche Höhen.  Ab dem Leuchtturm Sandhammaren war dann der Spuk vorbei und wir konnten die restlichen 20 Seemeilen entspannt nach Ystad weiter segeln.  Nach 2 Tagen Ystad haben wir dann das Westwindfenster genutzt um den nächsten längeren Schlag von Schweden aus zurück nach Deutschland / Rügen / Glowe anzugehen. Die 53 Seemeilen lange Strecke haben wir bei halben Wind unter Segel in etwas über 8 Stunden absolviert. Schweden schenkte uns uns somit zum Abschied noch einem herrlichen Tag auf See! Deutschland hatte uns jetzt wieder und nach nur einer Nacht in Glowe zog es uns erneut weiter. Unser heutiges Tagesziel war das 32 Meilen entfernte Barhöft.

Ahoi von der Ratzfatz

 

Ursprünglich hatten wir nur zwei Tage Aufenthalt in Karlskrona geplant. Aber auch diesmal kommt es wieder einmal anders und die vorherrschende Windrichtung (SW) und Stärke (-6 Bft) hält uns hier fest. Da wir von hier aus direkt Bornholm ansteuern wollen hieße es ansonsten aufkreuzen und aus den ursprünglichen 60 Seemeilen werden dann schnell 80 Seemeilen und mehr gegen  die wir anbolzen müssten. Nö,nö das müssen wir nicht haben und der Ratzfatz nicht geben. Außerdem kann man es hier ziemlich gut aushalten und so entdecken wir die Stadt mit Fahrrad und zu Fuß für uns.

Ahoi von der Ratzfatz

Heute ging es wieder früh für uns aus den Federn. Vor uns lagen etwa 30 Seemeilen.  Tagesziel war der Stadthafen von Karlskrona. Es ist an der Zeit unseren Vorrat an Lebensmitteln wieder etwas aufzustocken und dazu bietet sich die Hauptstadt der Region Blekinge am besten an. Zumal wir dort sehr zentral liegen und alles Fußläufig erreichen können. Karlskrona wurde 1679 als Flottenstützpunkt von König Karl XI. bzw. Admiral Hans Wachtmeister gegründet. Bereits ein Jahr später wurde Karlskrona zur Stadt erhoben. 1790 brannte ein Großteil der Stadt ab. Die Stadt entstand ursprünglich auf mehr als 30 Inseln und Inselchen, was sich auch heute noch auf das Stadtbild auswirkt. Seit 1998 zählt die Marinestadt zum Weltkulturerbe.

Ahoi von der Ratzfatz 

Wir bleiben hier! Es ist hier so schön und idyllisch das wir beschlossen haben noch etwas zu bleiben.  Nach einer äußerst ruhigen Nacht habe ich heute früh unser Beiboot klar gemacht um ins ca. 500 m entfernte Restaurant frische Brötchen zu ergattern.  Die Insel ist ein echtes Paradies.

Ahoi von der Ratzfatz

Wie schlecht kann ein Tag nur anfangen!? Nachdem unsere benachbarten Päckchenlieger uns den Weg aus der Lücke frei gemacht hatten wollten wir auch endlich aufbrechen. Schließlich war es schon 09:30 und wir wollten einfach nur weg aus Hanö. Die Nacht war unruhig weil der auffrischende Nordwestwind für reichlich Schwell im Hafen sorgte. Mitten in der Nacht bin ich noch raus und habe unsere Leinen kontrolliert. Schließlich zerrte ja nicht nur unsere Ratzfatz daran, sondern auch die beiden Boote, welche sich wiederum an uns festgemacht hatten. Jedenfalls hatten wir die Nacht schadlos überstanden und jetzt sollte es losgehen. Im engen Hafenbecken stand immer noch eine Welle und das Schraubenwasser der ausfahrenden Passagierfähre sorgte für zusätzliche Strömung. Unsere Ratzfatz lag derweil quer zum Wind und Strom und trieb ziemlich schnell dorthin wo die anderen Boote lagen. 13 Meter Boot in einer Lücke von nicht viel mehr als 15 Meter auf der Stelle zu drehen ist im Normalfall unter Zuhilfenahme von Bugstrahlruder und Ausnutzung des Radeffektes vom Propeller kein großes Problem. Versucht man jedoch bei Wind und Strom das Boot auf engen Raum durch den Wind und gegen die Strömung zu drücken wird es schwierig bis unmöglich. Meine Versuche irgendwie aus der brenzligen Situation ohne Schaden zu verursachen herauszukommen sorgten mittlerweile für größte Aufregung bei den anderen Bootseignern die uns mehrfach abhalten mussten um nicht in deren Boote hinein zu krachen. In wirklich aller letzter Sekunde haben wir es dann geschafft schadlos die Ratzfatz aus der brenzligen Situation frei zu bekommen. Es war mein Fehler! Ich hätte mit dem Ablegen warten sollen bis die Fähre den Hafen verlassen hat, dann wäre alles wie immer gewesen. Aber aus solchen Situationen lernt man auch nach über 25 Jahren auf dem Wasser immer noch dazu. Nachdem wir dann den Hafen verlassen hatten, mussten wir entscheiden wohin die Reise denn heute gehen soll.  Spontan fiel dann die Entscheidung für die ca. 13 Seemeilen entfernte Insel Tjärö. Sollte es da zu voll sein, dann würden wir erst einmal in der Nähe den Anker werfen.  Nach nur zweieinhalb Stunden Fahrt hatten wir dann Tjäro erreicht und konnten an einem wunderbaren Liegeplatz in dieser Idyllischen Landschaft festmachen.

Ahoi von der Ratzfatz

Hanö ist schön aber in der Hauptsaison (Juli/August) für uns einfach zu voll! Bis zum späten Abend kommen Segel- und Motorjachten in den Hafen und zwängen sich in jede noch so kleine Lücke. 3-5 Boote im Päckchen gehört hier einfach dazu. Ansonsten ist die Insel auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir sind heute in unsere Wanderschuhe geschlüpft und haben eine ausgiebige Inselexkursion unternommen.  Nach unserer Rückkehr zum Boot kam dann auch der bereits angekündigte Regen. Unser in diesem Urlaub erster richtiger Regennachmittag zwang uns zum entspannen unter Deck. Morgen soll es dann für uns auch wieder weiter gehen. Wohin entscheiden wir dann spontan.

Ahoi von der Ratzfatz

Endlich mal wieder ein richtig guter Segeltag!  Um 06:00 haben wir Simrishamn mit Ziel Hanö verlassen Kurz nach der Hafenausfahrt wurden Großsegel und Genua  gesetzt und der Motor ausgeschaltet. Autopilot auf Kurs 29Grad NO eingestellt und dann ging es 33 Seemeilen immer geradeaus . Bei halben Wind um 3-4 lief die Ratzfatz in der Spitze mit 7kn bis 8kn wie auf Schienen! Heidewitzka was für eine Gaudi. Nach viereinhalb Stunden hatten wir die Ansteuerung vom Hafen auf der Insel Hanö erreicht und keine 25 Minuten später lagen wir bereits sicher längsseits an der Mole.

Ahoi von der Ratzfatz