08.06.2017

Hanko – Kasnäs  ca. 23 Seemeilen

Noch schlaftrunken halte ich heute früh meinen Kopf aus dem Niedergang und sehe….. nichts! Pottendichter Nebel liegt über dem Hafen von Hanko. Okay, wir haben ja keine große Strecke zu bewältigen und werden in Folge dessen abwarten und es ruhig angehen lassen. Irgendwann soll sich der Nebel wohl verziehen und wir können los…. Mittlerweile steht die Uhr auf elf und wir bilden uns ein, dass sich der Nebel ganz langsam auflöst. Schließlich wollen wir ja noch einen Abstecher auf die Hanko vorgelagerte Insel Tullisaari unternehmen.  Hier haben die früheren Seefahrer in einen schmalen Sund dem Hauensuoli – zu deutsch Hechtdarm – auf günstige Winde oder die Einfahrt nach Hanko gewartet und sich in den Felsen mit über 600 Inschriften verewigt. Die ältesten der in Stein gehauenen Schriften und Zeichnungen datieren aus dem sechzehnten Jahrhundert. Sicherlich wird es noch irgendwo im Felsen eine freie Stelle für unsere Ratzfatz geben, so unser Plan. Also Leinen los und auf nach Tullisaari, schnell die Ratzfatz in Stein meißeln bevor es weiter nach Kasnäs geht. Kaum haben wir die Hafenausfahrt verlassen, stehen wir im Nichts. Die Sichtweite gerade mal eine vielleicht auch zwei Bootslängen! Langsam tasten wir uns vorbei an Kardinalseezeichen in Richtung der Insel, und stets den Blick auf den Kartenplotter fixiert. Dabei schießen Gedanken wie; was wenn der Plotter gerade jetzt seinen Dienst quittiert oder nicht alle Boote und Schiffe die hier unterwegs sind, haben Radar oder einen AIS Sender an Bord…. durch den Kopf?  Nicht gut, also vertrauen wir unserer Technik an Bord und geben zusätzlich alle Minuten ein unüberhörbares Schallsignal. Den Besuch der Insel und unsere geplante Steinmetzarbeit verwerfen wir allerdings aufgrund der undurchsichtigen Wettersituation. Nach ungefähr eineinhalb Stunden Blindflug, klart es langsam auf und wir können wieder auf Sicht fahren. Wind = Fehlanzeige! Zwei Stunden später haben wir unseren Zielhafen für heute erreicht, eine absolute Ruheoase, inmitten dem Schärengarten Finnlands. Alle hier liegenden Boote sind verwaist, wir sind mal wieder allein an diesem schönen Ort. Nach der Anmeldung beim Hafenmeister und in Augenscheinnahme der Sanitär- und Saunaeinrichtungen (alles neu) ging es zum nahe gelegenen Kaufmann, um Grillfleisch für heute Abend zu kaufen.  36 Euro ärmer und eine nur halbvoll gefüllte Plastiktüte reicher ging es dann zurück aufs Boot.

… mein morgendlicher Blick aus dem Niedergang
Mittelalterliche Inschriften der alten Seefahrer auf der Insel Tullisaari
…und so sollte es werden!
… Blindflug
…und später mal wieder Flaute
…fest in Kasnäs
Marina Kasnäs
… Steinspaziergang
… Saunaausblicke

2 Gedanken zu „08.06.2017“

  1. Eine wunderschöne Reise, die Ihr da macht!
    Eines Tages, ich auch…(-; .
    Wenn Ihr nach Turku kommt, fahrt den Aurajoki rauf und macht in der Stadtmarina fest.
    Ich bin oft berufl. in Turku und träume immer davon, das mal machen zu können ((-: !
    Unweit vom Liegeplatz gibt es dann eine Markthalle. Geht da mal bummeln, total niedlich.

    In der Werft entsteht grad die „Mein Schiff 7“ von TUI. Davon dürfte aber noch nicht all zu viel zu sehen sein.
    Die „Mein Schiff 6“ ist eben raus.

    Handbreit!
    Jörg

    1. Hallo Jörg,

      ganz herzlichen Dank für den Tipp!
      Wir sind gerade in Airisto (kurz vor Turko) eingelaufen. Morgen geht’s dann in die City – Marina von Turko! Die Tagesetappen werden jetzt kürzer. Es gibt hier soviel zu entdecken, da wäre jeder lange Schlag um nur Meilen machen zu wollen sträflich. Wir inhalieren geradezu die ganzen Eindrücke und hoffen diese auch nur ansatzweise in unserem Reiseblog weitergeben zu können.

      Ahoi von der Ratzfatz

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