17.07.2018

War’s das?

Der Tag fing gut an und wir wollten kurz vor der Abfahrt von Rödvig lediglich noch einmal den Seewasserfilter und den Getriebe- sowie Motorölstand kontrollieren. Doch der Blick in den Motorraum versprach nichts Gutes.  Ein Gemisch aus Seewasser, Öl, und Frostschutz schwappte in der Motorbilge. Erst einmal galt es die Brühe abzupumpen und die Bilge trocken zu legen, bevor es an die Ursachenforschung ging.  Irgendwie gab es eine Verbindung zwischen dem Primär- und Sekundärkreislauf der Zweikreismotorkühlung.  Die Geschmacksprobe bestätigte meinen Verdacht, der normalerweise mit Frost- und Korrosionsschutz versetzte Motorkühlkreislauf war jetzt mit Seewasser durchsetzt.  Ich ahnte was passiert war, wir hatten nämlich zum Saisonanfang einen umfänglichen Motorservice inkl. Reinigung vom Zweikreiskühler durchführen lassen. Die  Demontage des Rohrbündels  vom Wärmetauscher bestätigte meine Vermutung, beim Service war mächtig was schief gelaufen! Der Monteur hatte zum einen dass Rohrbündel um 180° verdreht eingebaut, die vordere Gummikappe dichtete nicht sauber die beiden Kreisläufe voneinander ab und on top war auch noch der Kühlwassereingang vom Abgaskrümmer nicht frei durchgängig gewesen. Somit hat die Impellerpumpe vom äußeren Kühlkreislauf immer fleißig in den Motorkühlkreislauf drücken können und überschüssiges Wasser entwich über den Überlaufschlauch am Einfüllstutzen vom Abgaswärmetauscher und sammelte sich in der Bilge.  Nach vier  Stunden schrauben, schwitzen und fluchen konnten wir somit die heutige Abfahrt von Rödvig nach Schweden vergessen. Um dennoch dem Tag etwas positives abzugewinnen, wollten wir gegen Mittag einen Ausflug mit den Bordfahrrädern unternehmen. Schnell waren die beiden Räder einsatzbereit und es konnte losgehen. Beim ersten Antritt hat es dann meine bessere Hälfte aus dem Sattel gehoben und auf den Asphalt katapultiert. Nachdem der erste Schreck vorbei war, schwoll auch gleich Ullis rechtes Sprunggelenk dermaßen mächtig an, dass an Auftreten nicht einmal ansatzweise zu denken war.  Dann folgte das komplette Programm mit Krankenwagen und Rettungssanitäter. Die beiden Sani’s befragten und untersuchten ausgiebig und kamen zu dem Ergebnis: „schwere Prellung und Verstauchung, ein Krankenhausaufenthalt oder weitere ärztliche Untersuchung sei nicht notwendig, Ruhigstellung und Ruhe sei jetzt verordnet.“ Gottseidank also nix gebrochen und die Bänder haben auch gehalten,… noch mal Schwein gehabt! Nur wie bekommt man seine lädierte und einbeinige Ehegattin über den Bugkorb an Bord bzw. wie auch mal wieder runter? Die ersten drei Tage gar nicht, war die Meinung der beiden Sani’s. „am besten Ihr geht in eine Pension oder Hotel“. Und schon standen wir vor dem nächsten Problem. Finde in Rödvig ein Hotelzimmer in der Hochsaison. Nach einiger Telefoniererei war auch das gelöst und wir hatten zumindest eine ebenerdige Bleibe für die kommenden drei Tage bekommen. Nur wie dahin, Chefin war ja schlecht zu Fuß! Taxi, schoss es mir durch den Kopf. Also mal fix gegoogelt und nen Taxi rufen. Na ja, anscheinend fährt man in Rödvig nicht so gerne Taxi, sodass wir erneut 45 min auf unseren Chauffeur aus dem 30 km entfernten Koge warten mussten. Jetzt liegen wir vollkommen platt und gefrustet auf unserem Hotelbett (mit Seeblick ) und überlegen wie es weitergehen soll. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass in den kommenden drei Tagen Ullis Fuß so weit wieder hergestellt ist um unseren Urlaub wie geplant fortzusetzen. Vielmehr denken wir darüber nach die Heimreise anzutreten. Gottseidank sind wir ja noch nicht so weit im Norden sodass wir das Seestück von Rödvig bis nach Fehmarn in einem Rutsch durchziehen könnten. Aber vielleicht wird ja doch noch alles gut und wir können unseren Urlaub in kleinen Schlägen und nicht so anstrengenden Etappen fortsetzen.

…Ursachenforschung, der Wärmetauscher wird erst einmal zerlegt
…verkehrt montiert, die beiden großen Mantelöffnungen gehören nach unten!
…frei gepult und durchgeblasen, viel Kühlwasser ging hier nicht mehr durch.
…vorübergehende Krankenstation mit Seeblick für 180 Teuro die Nacht.

 

16.07.2018

Klintholm – Rödvig

Also noch nix mit Schweden. Wir kamen zwar früher los als erwartet, haben uns dann aber aufgrund der Tatsache möglichst früh im nächsten Hafen einzulaufen für Rödvig entschieden. Die 24 Seemeilen waren schnell abgespult sodass wir bereits gegen Mittag in Rödvig fest machen konnten. Die Auswahl an freien Liegeplätzen war  groß, was sich aber bereits zwei Stunden später drastisch ändern sollte. Gleiches Bild wie in Klintholm,  es wurde rappelvoll!!  Übrigens spielt das Wetter zu unserer vollsten Zufriedenheit mit. Der Lorenz spielt seine ganze Kraft aus und wir braten im Cockpit sitzend unter dem Sonnensegel vor uns hin.

…Möns Klint
…und Action!!!
…einlaufen in Rödvig
…fast fest!

 

15.07.2018

Gedser – Klintholm

Uhihuihui, was für ein Tag.  Die ersten zwei Stunden ging es hoch am Wind gut voran. Nachdem die ersten 12 Seemeilen in unserem Kielwasser lagen, stellte der Wind immer mehr und mehr seine Arbeit ein und der Diesel musste mal wieder übernehmen. In Klintholm angekommen haben wir noch einen der letzten freien Liegeplätze ergattern können. Die Freude hielt jedoch nicht lange an! Schon zum späten Nachmittag schien der Hafen bereits aus  allen Nähten zu platzen, doch die Kette der einlaufenden Boote wollte kein Ende nehmen.  Letztendlich erwies sich unser toller Liegeplatz als Pleite denn am Abend lag die Ratzfatz eingeschnürrt in einem Päckchen aus Segelyachten.  Somit war unser Plan am anderen morgen zeitig den Absprung nach Schweden zu schaffen in die Hose gegangen. Bis wir uns hier raus gepult haben, wird es sicherlich weit nach 09:00 werden. Mist!!!Planänderung entweder wir machen morgen nur einen kurzen Schlag nach Rödvig oder aber wir verlegen uns morgen Vormittag in eine freie Box (ohne Päckchen)  und  haben so die  Chance übermorgen ungehindert unseren Abfahrt früh am Morgen zu starten.

morgens um 07:00 verlassen wir Gedser
…Wasserspiele
…der letzte freie Platz ist unser
…kommst hier nicht raus!

 

14.07.2018

Endlich Urlaub!

Auf geht’s…. nur wohin? Wir haben uns abgewöhnt unsere drei-  bis vierwöchigen Urlaubsreisen nicht im Detail voraus zu planen.  Vielmehr lassen wir  Wind und Wetter entscheiden wohin es uns treiben wird.  So hat auch dieses Jahr die Windrichtung aus Nordwest unser erstes Tagesziel bestimmt. Gegen 07:00 in der früh hieß es dann „Leinen los“und auf ins 31 Seemeilen entfernte Gedser.  Mit halben Wind von 4-5 Windstärken ging es flott voran, sodass wir 5 Stunden später in Gedser fest machen konnten.

…auf geht’s
… nach Gedser
…festgemacht
Marina Gedser

09.05.2018

Der Start in die Saison 2018 hätte nicht besser sein können!

Nachdem unserer Ratzfatz vor zwei Wochen wieder aus dem Winterschlaf erwacht und in die Ostsee eingetaucht ist, befinden wir uns jetzt bereits  auf unserem ersten einwöchigen Kurztörn. Das Wetter ist bombastisch und die Sonne scheint seit Tagen von einem azurblauen und wolkenlosen Himmel. Sommerfeeling pur und das Anfang Mai.

Wir sind heute den fünften Tag in der Kieler Bucht unterwegs. Von Burgtiefe aus ging es zuerst nach Heiligenhafen.  Von  dort führte uns der stete Ostwind nach Laboe wo wir zwei wunderbare Tage verbracht haben. Von Laboe trieb es uns dann weiter nach Eckernförde. Wir waren vor vielen Jahren  bereits schon einmal hier und sind äußerst positiv überrascht was sich hier zwischenzeitlich getan hat. Der Abstecher in die Eckernförder Bucht lohnt sich auf jeden Fall. Im zentrumsnahen Stadthafen liegt man ruhig und dennoch nah am Puls der Stadt und in direkter Nähe zum Badestrand. Die City ist gut fußläufig erreichbar und an Einkaufsmöglichkeiten,Lokalitäten und Restaurants herrscht alles andere als Mangel. Uns gefällt es hier so gut, dass wir überlegen unseren Heimathafen für die ein oder andere Saison nach Eckernförde zu verlegen. Ab morgen soll es dann über Wendtorf und Lemkenhafen  wieder zurück nach Burgtiefe auf Fehmarn gehen.

Ahoi von der Ratzfatz und allen einen schöne Saison 2018

Ulli und Ralf

Samstag 28.05.18 Saisonstart 2018
…eine Woche später der erste Törn dieser Saison.
… die Chefin im Relaxmodus
… Frühstück an Bord
… reger Schiffsverkehr kurz vor Kiel
…Eckernförde
…Hanse 675.  Eine der größten Serienjachten liegt uns gegenüber Die Mistneue 2 Mio. Euro Yacht wartet hier auf Ihren Huckepacktransport via Frachtschiff über den großen Teich. Neuer Heimathafen ist New York.
…Stadthafen Eckernförde

 

 

 

17.02.2018

Die sechs Teile unsere Reisedoku sind fertig geworden und auf YouTube zu sehen.

Mehr über die Ratzfatz und Ihrer Crew findet Ihr auf unserer Internetseite   http://www.sy-ratzfatz.de/

Ahoi von Ratzfatz

Ulrike & Ralf

 

26.08.2017

Lemkenhafen – Burgtiefe ca. 10 Seemeilen

Wieder daheim! Nach insgesamt 123 Reisetagen, davon 68 Tage auf See und 2000 zurück gelegten Seemeilen, haben wir an der Tonne 1 vor Burg unser eigenes Kielwasser gekreuzt und sind jetzt wieder in Burgtiefe. Erstes Fazit unserer Reise: Wir haben einen riesengroßen Seesack voller Eindrücke und Erfahrungen gewonnen und mit zurück gebracht. Ganz tolle Menschen kennen gelernt und viele Gleichgesinnte getroffen. Egal, wo wir auch waren, ist man uns stets offen, freundlich und hilfsbereit begegnet. Unsere anfängliche Skepsis gegenüber dem Reisen in Polen und im Baltikum erwies sich als vollkommen unbegründet und wir haben insbesondere Orte wie Kolberg, Leba, Gdynia, Klaipeda, Ventspils, Pavilosta, Kuressaare und Tallin in sehr guter Erinnerung. In Finnland und auf den Åland’s hat uns neben der ganz besonderen Landschaft die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen fasziniert. Vielerorts wurden wir nach dem „woher und wohin“ angesprochen und kamen so schnell mit den Leuten ins Gespräch. Für diesen Abschnitt unserer Reise hätten wir uns definitiv mehr Zeit lassen müssen. Es gab noch so viel zu entdecken und erkunden. Ein Grund mehr für uns den nördlichen Teil der Ostsee erneut anzulaufen. Schweden, insbesondere Stockholm und der vorgelagerte Schärengarten waren ein weiteres Highlight auf unsere Reise. Na ja, und Dänemark ist ja ein guter alter Bekannter für uns, den wir immer mal wieder für einen kurzen Abstecher oder den Sommerurlaub besuchen und von Jahr zu Jahr Neues und Schönes entdecken. Neu für uns war auch die Erfahrung wenn wir in Häfen von Lesern unseres Reiseblogs angesprochen wurden und darüber ins Gespräch gekommen sind kommen. Dabei waren wir überrascht wie viele uns anscheinend während der letzten Monate begleitet haben. Wirklich toll waren auch die positiven Reaktionen vieler entgegenkommender Segler, nachdem wir im deutschen Hoheitsgewässer die Gastlandflaggen der besuchten Länder (wenn auch nicht gleich in alphabetischer Reihenfolge) unter der Steuerbordsaling gesetzt hatten und die Flensburger Förde aufgekreuzt sind. Einige werden fragen, was macht so eine Reise mit einem und wie geht es danach weiter? Nun, für uns war es mit Sicherheit das bisher größte Abenteuer und unsere schönster Törn, welchen wir je – aber leider viel zu spät – auf eigenem Kiel unternommen haben und nicht mit den vielen zurückliegenden Segelsaisons auf der Ostsee vergleichbar.  Zeit haben, sozusagen ohne Limit (wenn auch auf einen Sommer begrenzt)  reisen können, nicht morgen weiter müssen, dort wo es schön ist bleiben können, über die sonst üblichen 300 Seemeilen hinaus kommen und Orte besuchen, welche in einem sonst üblichen Sommerurlaub für uns mit dem Boot unerreichbar waren. Wir haben Blut geleckt, von daher soll es nicht bei einem einmaligen Erlebnis bleiben. Das wann, wohin und wie lang ist noch in Diskussion, erste Gedanken gibt es schon, aber die sind noch zu wenig spruchreif um drüber zu schreiben. Uns und insbesondere mich hat die Reise sicherlich verändert. Meine Prioritäten haben sich verschoben und werden zukünftig eine andere Wertigkeit und Rangfolge erhalten. In den letzten Jahren basierte unser Ehe durch meinen Job fernab von zu Hause auf eine Wochenendbeziehung. Die zurückliegenden Monate haben gezeigt, wie wichtig wir uns sind und wie wenig Zeit wir in der Vergangenheit füreinander gehabt haben. Unser Privatleben auf Sams- und Sonntage zu reduzieren funktioniert nun einmal nicht auf Dauer. Hier dran wollen wir arbeiten und etwas ändern.

Die Ratzfatz wird in den nächsten zwei bis drei Wochen Winterfertig gemacht und in die Halle gehen. Die Liste mit den erforderlichen Winterarbeiten steht bereits. Das Ruder muss ausgebaut und die Lagerung ersetzt werden. Der Bugkorb demontiert und die Befestigungsbolzen neu abgedichtet werden. Der Radantrieb vom Autopilot hat in den letzten Monaten Schwerstarbeit geleistet und die Kupplung lässt sich nicht mehr nachstellen, den werden wir wohl ersetzten müssen. Der Wasserpass soll nach hinten hin 10 cm höher gezogen werden. Die Konstruktionswasserlinie unserer Ratzfatz hat nie so richtig gepasst. Das Boot lag trotz etlicher Gewichtstrimmversuche immer schon zu tief mit dem Heck im Wasser. Die nachträgliche Montage vom Geräteträger und deren Anbauten hat dies natürlich nicht positiv beeinflusst.

… für dieses Jahr werden ein letztes Mal die Segel gesetzt
… unsere letzte Brücke auf der Ostseerunde, die Fehmarnsundbrücke
… vor Burgtiefe kommt uns zufällig die „Eumel“ entgegen. Alte gute Bekannte, was für eine Freude 🙂
…das war’s. Wir sind wieder in Burgtiefe.
… Andenken
…und Erinnerungen

 

… an unsere Ostseerunde

 

25.08.2017

Laboe – Lemkenhafen  ca.32 Seemeilen

Da hat es heute aber jemand richtig gut mit uns gemeint! Kurz vor Abschluss unserer Ostseerundreise wurden wir mit einem herrlichen Segeltag belohnt. Bei Sonnenschein und achterlichem Wind von 4-5Bft. ging es heute nach Lemkenhafen. Dabei  konnten wir fast die gesamte Strecke das Großsegel und die Genua unter Schmetterling fahren und kamen flott voran. Viel zu schnell waren die Meilen abgeritten und wir lagen kurz nach Mittag fest in Lemkenhafen. Der kleine Vereinshafen ist seit einigen Jahren (immer wenn wir aus westlicher Richtung Fehmarn anlaufen) unsere letzte Anlaufstelle und somit krönender Abschluss unserer Törns gewesen. Ob wir dieses Ritual brechen und morgen noch Heiligenhafen anlaufen oder unsere Ostseerundreise in Burgtiefe, unseren Heimathafen zu Ende gehen wird, entscheiden wir wie immer spontan.

… wir sind mal wieder früh dran. Beim verlassen der Marina Baltic Bay in Laboe überzeugt das Wetter noch nicht wirklich
… aber es wird so langsam immer besser und unter Schmetterling kommen…
…wir flott voran
… Ulli hat alles unter Kontrolle und sicher im Griff
…angekommen in Lemkenhafen

23.08 – 24.08.2017

Laboe

Es hängt eine dicke Nebelsuppe auf der Förde und schon früh werden wir von den Nebelhörnern der ein- und auslaufenden Großschifffahrt geweckt. Das war es dann wohl mit dem Ausschlafen und so kommt es, dass wir bereits um neun Uhr in Wanderschuhen am Steg stehen und uns aufmachen den Fördewanderweg zu erkunden. Wir wollen ins ca.5 km entfernte Heikendorf zur „Möltenorter Schanze“ ein Ehrenmal, welches an die gefallenen deutschen U-Bootfahrer des 1.und 2. Weltkrieges erinnert aber auch Mahnung gegen Krieg und Gewalt ist. Unser Weg führt uns entlang der Förde, fallende Blätter, in den Baumkronen festhängende Nebelschwaden und die kühle Luft sind erste Vorboten des Herbstes und machen uns das nahende Ende unseres Segelsommers deutlich. Nach einer Stunde Fußmarsch hat sich der Nebel aufgelöst, die Sonne Oberhand gewonnen und wir das Ehrenmal erreicht. Neben uns besucht noch eine Truppe junger Marinesoldaten mit Ihrem Ausbilder die Gedenkstätte. Wir, beide bekennende Pazifisten, finden durch solche Ehrenmale immer wieder Bestätigung für die Richtigkeit unsere ethischen Grundhaltung! Da stellt sich uns sogleich die Frage: was mag wohl in den Köpfen der jungen Marinesoldaten vorgehen, wenn Ihnen hier der Schrecken der beiden Weltkriege so deutlich vor Augen geführt wird? Stimmt es Sie nachdenklich, überdenken Sie Ihre Entscheidung, oder ist eher Ansporn für den Dienst an der Waffe? Uns läuft es jedenfalls beim Studieren der Zahlen und lesen der Namen von über 35.000 für immer auf See gebliebenen deutschen U-Bootfahrern und 938 versenkten U-Booten eiskalt den Rücken runter. Nachdem wir wieder zurück am Boot waren, war abschwitzen angesagt. Was lag da näher als ein kühner Sprung ins kühlende Nass. Es ging bewaffnet mit Schwamm und Bürste zum Reinigen des Wasserpasses mit abschließenden Tauchgang zur Kontrolle vom Unterwasserschiff und Drehflügelpropeller.

…Marina Baltic Bay Laboe
…am anderen Morgen herrscht Pottendichter Nebel
…U-Boot Ehrenmal “ Möltenorter Schanze“
…auf 1o1 Bronzeplatten sind die Nummern der U-Boote und Namen der gefallenen Besatzung beider Weltkriege aufgeführt
… unter dem strengen Blick von Ulli geht’s ins Wasser
…am abgeschliffenen Antifouling vom Kiel sind noch deutlich die Spuren der Grundberührung von Kuressaare zu erkennen.

22.08.2017

Kappeln – Laboe   ca. 21 Seemeilen

Das Schietwetter der letzten Tage hat uns nun doch noch einen Tag länger in Kappeln festgehalten. Macht aber nix, wir haben die Zeit gut zu nutzen gewusst 🙂 Heute sind wir dann kurz nach Sonnenaufgang los und haben die Schlei verlassen. Nach und nach briste es immer mehr auf und so ging es bei raumen Wind von 4-5 Bft. über die Kieler Bucht. Heidewitzka was war das für eine Gaudi mit bis zu 8,5 Knoten durchs Wasser zu pflügen. Somit waren dann auch schnell die 21 Seemeilen abgespult und wir hatten bereits wenige Stunden später unser Tagesziel, die Marina in Laboe erreicht.

… mit den ersten Sonnenstrahlen  verlassen wir die Schlei
…mit sicherem Geleit von der Bundesmarine und der erst 2016 in Dienst gestellten Fregatte „Baden-Würtenberg“
…geht es dann zügig durch die Kieler Bucht
…Ratzfatz in Laboe