05.08.2019

Gedser – Kühlungsborn

Totenstille, kein Windhauch zu spüren. Lediglich die Großschifffahrt forderte unsere Aufmerksamkeit beim queren der Kadettrinne. Dabei war die Luft von einer tropischen Schwüle getränkt. Unser Highlight des Tages war einmal mehr die Sichtung von Schweinswalen die sich mit ihrer dreieckigen Rückenfinne auf der spiegelglatten Wasseroberfläche zeigten. Erst kurz vor Kühlungsborn kam ein leichter Windhauch auf, welcher aber das Setzen der Segel auch nicht wirklich wert war. Fünf Stunden nach dem Ablegen in Gedser waren wir im Yachthafen von Kühlungsborn angekommen. Dieser Hafen sollte auch unsere letzte Station vor dem Schlag zurück nach Fehmarn und dem Ende unseres diesjährigen Sommertörns sein.

…absolute Flaute

… Lückensuche zwischen dicken Pötten

… da ist wieder einer!

…angekommen in Kühlungsborn

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

04.08.2019

Klintholm – Gedser

So könnte jeder Tag sein, Segeln pur! Bei 40° bis 60° am Wind und 4Bft läuft die Ratzfatz mit 7,5Knoten bis 8 Knoten wie auf Schienen. So waren die gut 38 Seemeilen im Nu abgespult. Für einen kurzen Moment spielte ich sogar mit dem Gedanken Gedser Steuerbords liegen zu lassen und gleich bis nach Kühlungsborn durchzurauschen. In dem Fall hätte Ulli wohl eine Meuterei angezettelt sodass ich die Idee ganz schnell wieder verworfen habe und wir nach guten fünf Stunden Fahrt im noch fast leeren Hafen von Gedser festgemacht haben. Das Bild sollte sich jedoch am späten Nachmittag ändern als eine Amada von Charterboote einfiel und das Hafenkino einschaltete. Nicht falsch verstehen, wir haben absolut nichts gegen Charterer, allerdings gibt es unter der Spezies welche, vor denen man besser in Deckung geht und hofft das die Crew nicht neben einen festmacht weil es garantiert Bruch gibt.

…wir brechen kurz nach Sonnenaufgang auf

…und lassen Klintholm hinter uns liegen

…schöner Segeln

…noch ist es leer in Gedser und wir haben freie Auswahl

… bisheriger Reiseverlauf

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

03.08.2019

Klintholm

„Relaxe and enjoy the time“ unter diesem Motto stand unser heutiger Tag 🙂 Sonne, Wasser, Strand = Entspannung pur! Wir haben uns heute am fast leeren Strand getummelt und die Sonne genossen bevor es uns morgen weiter zieht.

… Klintholm Hafen

… voll ist es nicht

…bei so wenig Bewegung trauen sich sogar die Kormorane auf die Stege

… der Strandabschnitt gehört uns

…ausgiebiges Sonnenbaden

… erfordert Abkühlung ( bei Ulli reichen die Füße)

… andere stürzen sich in die Fluten

…tauchen ab

…und auch wieder auf!

…und unterm Sonnensegel klingt der Tag aus!

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

02.08.2019

Rødvig – Klintholm

Einmal mehr mussten wir mangels Wind den Diesel um Unterstützung bitten. Auf den Weg nach Klintholm hatten wir insgesamt vier Schweinswal-Sichtungen ansonsten war nicht viel los auf den Wasser. In Höhe der Kreidefelsen von Møn passierten wir eine ankernde Motorjacht. Laut Ais hatte der Eimer eine Länge von über 60 Meter. Yachten dieser Größenordnung trifft man in der Ostsee eher selten an. Der Hafen von Klintholm war verhältnismäßig leer, sodass wir ohne lange suchen zu müssen, einen Liegeplatz gefunden haben. Das kennen wir von Klintholm auch ganz anders! Sollte dies erstes Anzeichen dafür sein, dass die Saison in 8 Wochen bereits wieder Geschichte ist?

…Lichtstimmungen

…Møn’s Klint

… ein Oligarch auf Stippvisite

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

01.08.2019

Dragör – Rödvig

Hui, heute ging die Post ab! Die 28 Seemeilen von Dragör nach Rödvig haben wir in 3,5 Stunden abgerockt. Das war seit langen mal wieder eine richtige Sausefahrt. Einziger Nachteil, es hat ununterbrochen und wie aus Kübeln geschüttet. Sonst ist nicht viel passiert, außer dass wir beim Einlaufen in Rödvig und Ansteuern in eine freie Box von einer Dame auf einer Yacht neben dem freien Liegeplatz auf breiten Englisch und wild gestikulierend auf irgendetwas hingewiesen wurden. Nur verstanden haben wir die aufgeregt wirkende Madame nicht, sodass wir das Manöver kurz vor der Box abgebrochen und den Rückwärtsgang eingelegt haben. Ulli, was wollte die von uns???? Ähhh, vielleicht wollte sie, dass wir unsere Fender vorher raushängen sollen??? Aber ich fahr doch nicht mit außenhängenden Fendern bei Seitenwind durch die Heckpfähle! Wir kicken die mit dem Fuß raus sobald wir die Dalben passiert haben. Alles andere geht doch zu 99,9% in die Hose. Bleibt ein Fender am Pfahl hängen, gibt es erst recht Stress beim Anlegemanöver. Also, lassen wir die Olle weiter zetern und nehmen erneut Anlauf in die Box. Ein anderer Nachbarlieger war so freundlich und hat unsere Vorleinen übernommen und uns von der Kaimauer frei gehalten, während die Dame immer noch keifend auf ihren Dampfer umherlief. Leute gibt’s da kommste einfach nicht hinter.

…Abfahrt in Dragör im Regen

…schnell und nass sind wir unterwegs

…fragende Blicke!

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

31.07.2019

Dragör (DK)

Der erste richtige Mistwettertag seit 3 Wochen! Regen, Wind, Kalt, quasi so ein richtiger Socken- und lange Hosentag. Da will man eigentlich keinen Hund vor die Türe schicken. So haben auch wir den Tag mit Lesen und in der Koje schlafend verbracht. Erst am späten Nachmittag wurde es dann freundlicher, sodass wir uns (ohne Socken und mit kurzer Büx) raus zu einem kleinen Erkundungsspaziergang getraut haben.

… Blick vom alten Castel auf den Öresund

… und der Öresundbrücke welche Dänemark mit Schweden verbindet

… na sitzt die Mütz?

… dann mal Bitte schön lächeln!

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

30.07.2019

Höllviken (Swe) – Dragör (Dk)

Heute verlassen wir Schweden und queren den Öresund um ins ca. 15 Seemeilen entfernte dänische Dragör einzulaufen. Der Morgen ist von Null bis ganz wenig Wind und schlechter Sicht geprägt. Mit uns hat sich heute früh eine Rassy auf den Weg gemacht. Die Rassy Crew unternimmt etliche Versuche das bisschen Wind einzufangen und in Fahrt umzusetzen, geben Ihr Vorhaben dann aber doch auf und starten so wie wir Ihren Jockel um nicht auf der Stelle zu dümpeln. Erst spät und ganz langsam kommt die große Öresundbrücke in Sicht. Ansonsten ist am heutigen morgen kaum Großschiffsverkehr in der Meerenge unterwegs, so dass wir nur drei Stunden nach dem Ablegen in Dragör angekommen sind. Es ist noch kurz vor Mittag und der Hafen so gut wie voll. Wir haben Glück und finden noch eine freie Box wo die Ratzfatz mit Ihren vier Metern Breite so gerade reinpasst. Gegenüber der alten Ratzfatz reduziert dieser halbe Meter mehr an Bootsbreite doch erheblich die Liegeplatzauswahl. Na ja, man kann eben nicht alles haben 🙁 Da die Wettervorhersage für die kommenden zwei Tage Starkwind und Regen verspricht, werden wir uns in Dragör festbeißen bevor es dann wieder Südwärts geht.

… wir verlassen Höllviken

… erst spät zeigt sich die Öresundbrücke

… Platzsuche in Dragör

… ob wir da wohl reinpassen?

… Dragör Hafen

… Nachmittags schlendern wir noch durch die Gassen von Dragör

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

29.07.2019

Ystad – Höllviken /Falsterbokanal

34 Seemeilen und 6 Stunden nach unserer Abfahrt in Ystad liegen wir vor der Brücke im Falsterbokanal und warten auf Öffnung. Nur 10 Minuten früher und wir wären mit der Brückenöffnung um 12:00 mit durchgerutscht. Jetzt heißt es warten, warten, warten! Die nächste Brückenöffnung ist erst wieder um 14:00. Für die Weiterfahrt nach Malmö wird es uns dann zu spät, also entscheiden wir uns kurzfristig um und nehmen den Hafen Höllviken direkt hinter der Brücke. Da dies kein Ort ist, der zum längeren verweilen einlädt wollen wir gleich morgen früh weiter. Anstatt nach Malmö geht’s jedoch auf die andere Seite vom Øresund und wir sagen Schweden adieu. Stattdessen fällt unsere Wahl auf Dragör, einem Vorort von Kopenhagen.

…unser bisheriger Reiseverlauf

…Morgenstimmung

…wir warten auf Brückenöffnung

…und sind dabei nicht alleine!

…Abendstimmung in Höllviken

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

27.07 – 28.07.2019

Ystad

Ystad ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Auf den Spuren von Kriminalkommissar Kurt Wallander bewegten wir uns durch die altertümlichen Gassen der historischen Hansestadt. Hinter jeder Straßenecke öffnet sich Sehenswertes was einlädt näher hinzuschauen und zu verweilen oder einfach nur den schwedischen Spirit auf sich einwirken zu lassen. Wer in Ystad festmacht sollte auf jeden Fall auch Ystad Skeppshandel auf seiner Besuchsliste stehen haben. Der Laden ist eine Fundgrube für Jäger und Sammler und das Auge irrt von einem Highlight zum nächsten. Und so wähnt man sich in seinem Geschäft denn auch eher wie in einem Museum, vollgestopft bis unter die Decke mit den teils seltsamsten Dingen, die die wundersame Welt der Schifffahrt je hervorgebracht hat.

…unsere Eindrücke in Bildern festgehalten.

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf

26.07.2019

Glowe- Ystad (Swe)

Moin, rief ich aus meiner Koje und holte hiermit Ulli unsanft aus Ihren Schönheitsschlaf. Nööö, noch einmal umdrehen…., habe schlecht geschlafen, so ihr Kommentar auf meinen lieblichen Weckruf. Doch ich kannte keine Gnade, schließlich war es zwei Uhr in der früh und die Chartercrew auf dem Nachbarschiff auch schon wach, oder – und das war wahrscheinlicher – immer noch auf. 45 Minuten später hatten wir die Hafenausfahrt von Glowe bereits achteraus und konnten dem Autopiloten die Arbeit überlassen. Es ging schnurstracks geradeaus mit 12 Grad Kurs über Grund nach Schweden. Die knapp 60 Meilen waren gekrönt von einem herrlichen Sonnenaufgang, und einem wolkenlosen Himmel. Bei der Querung der beiden großen Wasserwege welche Skandinavien, das Baltikum und Deutschland mit dem Rest der Welt via Seeweg verbindet, wurden wir wie ein Hase übers Feld gejagt. Ein Hakenschlag folgte dem nächsten um nicht mit den dicken Pötten zu kollidieren. Es war mächtig voll hier, Rush-Hour auf der Ostsee ! Nach guten 10 Stunden hatten wir unser Ziel Ystad erreicht und für die Ratzfatz einen guten Liegeplatz im Hafen gefunden. Nachdem alles an Bord klariert und wir uns ordnungsgemäß beim Hafenmeister angemeldet hatten, ging es erst einmal in die Koje um Schlaf nachzuholen. Kaum eingenickt, wurden wir von lautem Gebrüll und Geschrei zurück ins Leben geholt. Was war los…? Oje, das Hafenkino hatte begonnen, ein Boot nach dem anderen lief ein und versuchte bei der Suche nach einen Liegeplatz sich in die noch so kleinste Lücke zu zwängen. Bei unserem Nachbarn hatte dieser Versuch für Blessuren an seinem Dampfer gesorgt und dementsprechend groß war die Aufregung. Eine Bootsbreite von ca. 4 Meter in einem noch freien Platz von ca. 3 Meter zu zwängen funktioniert eben doch nicht ! Keine 30 Minuten später versuchte der Skipper einer HR 352 die freie Lücke neben uns zu nutzen. Ich rief noch rüber “ the place is not wide enough for you“ doch meine Worte wurden anscheinend vom Wind in die Ferne getragen. Der Kollege hielt unverdrossen auf die Lücke zu, Madame stand derweil vorne auf dem Vorschiff, strahlte mich beseelt an und reichte mir (am Heckkorb der Ratzfatz stehend) dabei eine Vorleine herüber. Was sollte ich mit dem Tampen… ??? Ich hatte alle Mühe dabei mit meiner Manneskraft den Dampfer auf Abstand zu halten um Schaden abzuwenden. Doch der Skipper ließ nicht locker und versuchte weiterhin mit kurzen Gasschüben die Lücke zu erobern. „Sind die denn hier alle total bescheuert“ schrie es aus mir heraus während ich immer noch mit dem Dampfer des Irren am kämpfen war. Mittlerweile standen auch vorne auf dem Steg Segler und ersuchten den Kollegen wild gestikulierend und auf schwedisch davon zu überzeugen, sein Vorhaben abzubrechen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit legte Herr Kapitän den Rückwärtsgang ein und versuchte sein Glück woanders. Ich hoffe nur, dass er zumindest die Erkenntnis gewonnen hat, dass auch mit Motorunterstützung eine dreimeterfünfzig breite Yacht nicht so ohne Weiteres auf drei Meter zu reduzieren geht.

…es wir so langsam hell am Horizont

…und die Sonne lugt hervor

… immer ein kleines bisschen mehr

… das ist sie

… unvergesslich schöne Momente auf dem Wasser

… Schweden wir kommen

… die Gastlandflagge wurde schon gehisst

… Einfahrt in den Hafen von Ystad, noch ist es alles sehr entspannt hier!

Ahoi von der Ratzfatz Ulli & Ralf